Aktualisiert am: 
17.8.2024

Was macht ein Chemieingenieur? Beruf, Gehalt und Aufgaben

Du möchtest Chemieingenieur werden? Unsere Experten erklären Dir die Aufgaben, den Berufsalltag und das Gehalt eines Ingenieurs in der Chemie.

Was macht ein Chemieingenieur? Beruf, Gehalt und Aufgaben
Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Chemieingenieur?

Ein Chemieingenieur, auch Ingenieur für Chemietechnik genannt, ist die Schnittstelle zwischen der theoretischen Chemie und der praktischen Ingenieurwelt. Du planst und entwickelst Anlagen zur Durchführung chemischer Reaktionen und überwachst deren Montage. In Deinem Beruf bist Du verantwortlich für die Konzeption von Pilotanlagen und unterstützt die Übertragung dieser Anlagen in den laufenden Produktionsbetrieb.

Chemieingenieure arbeiten in vielen Branchen: von der Kunststoffherstellung über die Medikamentenproduktion bis hin zur Kosmetik- und Reinigungsmittelindustrie sowie der Rohchemikalienverarbeitung. Dabei prüfst Du nicht nur die Anlagen selbst, sondern auch die produzierten Chemikalien auf ihre Zusammensetzung und Qualität.

Zusätzlich kannst Du als Sachverständiger tätig sein und Gutachten, Expertisen sowie Stellungnahmen erstellen. Im Vertrieb übernimmst Du den Verkauf spezifischer Anlagen oder Chemikalien und betreust hauptsächlich gewerbliche Kunden.

Deine Aufgaben im Chemieingenieurwesen umfassen alle chemischen Prozesse, die zusammen mit Disziplinen wie Physik und Mathematik in der Ingenieurwelt genutzt werden. Du bist verantwortlich für die Anwendung verschiedener Verfahren zur Herstellung von Materialien und Werkstoffen, die in der gesamten Industrie, vom Maschinenbau bis zur Metallindustrie, benötigt werden.

Die Bedeutung Deines Berufs ist in jedem Industriezweig immens, da Chemieingenieure in allen Produktionsprozessen involviert sind. Du spezialisierst Dich in der Regel auf ein spezifisches Feld wie Elektrochemie oder Bioverfahrenstechnik und arbeitest häufig in internationalen Forschungsteams an der Entwicklung neuer, innovativer Produkte.

Innovation, ein tiefes Verständnis für naturwissenschaftliche Disziplinen und die Fähigkeit, wirtschaftliche, sichere und umweltfreundliche Verfahren zur Stoffumwandlung zu entwickeln, sind essenziell für Deine Arbeit als Chemieingenieur. Du nutzt mathematische und naturwissenschaftliche Erkenntnisse, um funktionierende technische Lösungen zu erarbeiten, die auch wirtschaftlich sinnvoll und sicher sind.

Das Chemieingenieurwesen, das sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus der Zusammenarbeit von Chemikern und Maschinenbauern entwickelte, ist heute ein essenzieller Bestandteil der chemischen Industrie, in der Chemieingenieure eine führende Rolle spielen.

Chemieingenieurin produziert Lacke in Labor

Aufgaben – Was macht ein Chemieingenieur?

Als Chemieingenieur übernimmst Du eine Schlüsselrolle in der Schnittstelle zwischen Chemie und Industrie. Deine Hauptaufgaben umfassen die Entwicklung, Optimierung und Überwachung von chemischen Prozessen, die in verschiedenen Industrien eingesetzt werden, um eine breite Palette von Produkten herzustellen, von Medikamenten bis hin zu Kunststoffen. Dabei kombinierst Du chemisches Wissen mit ingenieurtechnischen Fähigkeiten, um effiziente, sichere und wirtschaftliche Produktionsverfahren zu entwickeln.

Du startest oft mit der Umwandlung organischer und anorganischer Grundstoffe, aus denen Du Produkte wie Medikamente, Reinigungsmittel oder Kunststoffe herstellst. Dein Arbeitsfeld ist vielfältig und reicht von der Verarbeitung natürlicher Rohstoffe bis hin zur Nutzung von Zwischen- und Abfallprodukten. Hierbei entwickelst und realisierst Du Herstellungsverfahren, bei denen chemische, physikalische und biologische Prozesse eingesetzt werden.

In der Anlagenplanung bist Du verantwortlich für die Konzeption und den Bau von Produktionsanlagen. Du beginnst mit einem kleineren Maßstab, überprüfst die Ergebnisse und überträgst diese anschließend auf den Betriebsmaßstab. Die Überwachung der Montage und Inbetriebnahme dieser Anlagen gehört ebenso zu Deinen Aufgaben wie die Unterstützung von Kollegen, z.B. Chemikern, während der Fertigstellung.

Während des laufenden Betriebs überwachst Du den Output der Maschinen, führst Messungen durch und überprüfst die produzierten Güter auf ihre Zusammensetzung. Hierbei arbeitest Du mit einer Vielzahl von chemischen Stoffen und Verfahren, beispielsweise in der Entwicklung von Nanopartikeln.

Ein weiterer wichtiger Aspekt Deiner Arbeit ist die Dokumentation. Du erstellst Arbeitsvorschriften, Prüfpläne und hältst die Ergebnisse Deiner Arbeit fest. In der Prozessoptimierung leitest Du Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und verfolgst deren Umsetzung nach den Prinzipien des Lean-Managements.

Du bist auch in beratender Funktion tätig, erstellst Gutachten und Stellungnahmen für Genehmigungsprozesse oder als Entscheidungsgrundlage für das Management. Im Vertrieb betreust und berätst Du Kunden, insbesondere zu möglichen Erweiterungen ihrer Produktionsanlagen.

Deine Einsatzmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Du kannst in der chemischen Produktion, Pharma-, Kosmetik-, Umwelttechnik- oder Lebensmittelindustrie arbeiten. In der Forschung arbeitest Du an der Entwicklung neuer Materialien und innovativer Produkte und führst chemische Laboranalysen, Simulationen und Tests durch.

Insgesamt bist Du für die Qualitätssicherung, Wartung und Einhaltung von Umweltschutz- und Sicherheitsvorschriften in der Produktion verantwortlich. Du kannst auch eine Führungsrolle übernehmen, indem Du ein Team leitest und die betrieblichen Abläufe in einer Chemieanlage überwachst.

Neben all diesen technischen Aufgaben setzt Du Dein Wissen auch im Marketing ein, wo Deine naturwissenschaftlichen und technischen Kenntnisse immer gefragter werden. Hier kannst Du Produkte und Verfahren erfolgreich vermarkten und Kunden gezielt beraten.

Zusammengefasst bist Du als Chemieingenieur für die Neuentwicklung und Optimierung von Produkten und Verfahren auf chemischer Basis zuständig, steuerst und überwachst chemische Prozesse, sicherst die Qualität und setzt Deine Expertise in verschiedensten industriellen Bereichen ein.

Zwei Chemieingenieure in einer verfahrenstechnischen Anlage

Branchen – Wo arbeiten Chemieingenieure?

Chemieingenieure arbeiten in einer Vielzahl von Branchen und finden Beschäftigungsmöglichkeiten in fast allen Industriezweigen. Besonders gefragt sind Chemieingenieure in der chemischen Industrie, die auch die Pharmaindustrie umfasst. Hier kannst Du sowohl bei großen Chemiekonzernen als auch bei mittelständischen Unternehmen tätig werden. Zu den zentralen Branchen gehören:

  • Chemische Industrie: Unternehmen, die Chemikalien, Farben, Lacke, Baustoffe, Textilien, Kosmetika und Lebensmittel herstellen. In Deutschland gibt es zahlreiche Unternehmen in dieser Branche, darunter fünf große Chemiekonzerne, etwa 30 große Unternehmen und hunderte mittelständische und kleine Unternehmen, die chemische Produkte produzieren.
  • Pharmaindustrie: Hier arbeitest Du an der Entwicklung und Herstellung von Medikamenten und anderen pharmazeutischen Produkten.
  • Lebensmittelindustrie: In dieser Branche bist Du an der Entwicklung und Optimierung von Lebensmitteln beteiligt, wobei chemische Prozesse eine zentrale Rolle spielen.
  • Textilindustrie: Chemieingenieure sind hier an der Entwicklung von Textilfarben, Fasern und anderen Materialien beteiligt.
  • Kosmetikindustrie: Du entwickelst und verbesserst Kosmetikprodukte durch den Einsatz chemischer Prozesse und Verfahren.

Neben der chemischen Industrie sind Chemieingenieure auch in anderen Branchen gefragt:

  • Automobilindustrie: Hier kannst Du an der Entwicklung neuer Materialien, Kraftstoffe oder anderer chemischer Komponenten beteiligt sein.
  • Energie- und Umweltwirtschaft: In diesem Bereich arbeitest Du an der Entwicklung von nachhaltigen Energieträgern oder Technologien zur Abfallbehandlung und -recycling.
  • Anlagen- und Maschinenbau: Als Schnittstellen-Ingenieur arbeitest Du in der Verfahrenstechnik und bist an der Planung, Entwicklung und Optimierung von Produktionsanlagen beteiligt.

Auch abseits der produzierenden Unternehmen bieten sich Dir verschiedene berufliche Möglichkeiten:

  • Beratungsunternehmen: Du berätst Unternehmen in chemischen Fragestellungen und Prozessoptimierungen.
  • Ingenieursdienstleister: Du arbeitest projektbasiert für unterschiedliche Industriekunden.
  • Forschungsinstitute: Hier beschäftigst Du Dich mit der Entwicklung und Verbesserung technischer Prozesse.
  • Sachverständige: Du kannst als Gutachter tätig werden und Dein Fachwissen in gerichtlichen oder behördlichen Angelegenheiten einbringen.

Chemieingenieure arbeiten typischerweise im Ingenieurbüro, im Labor oder in Produktionshallen, wo sie Überwachungstätigkeiten durchführen. Zudem bist Du häufig in Besprechungsräumen anzutreffen, um über den Fortschritt oder die Ergebnisse eines Projekts zu berichten.

Chemieingenieur im Ingenieurbüro

Arbeitszeiten eines Chemieingenieurs

Die Arbeitszeiten eines Chemieingenieurs variieren je nach Einsatzbereich. In der Produktionsüberwachung arbeitest Du oft in Schichtdiensten, was auch Wochenendarbeit einschließen kann. In der Forschung und Entwicklung hingegen hast Du in der Regel normale Arbeitszeiten zwischen 9 und 17 Uhr, ohne Wochenendarbeit.

Die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit beträgt etwa 40 Stunden. Bei herausfordernden Projekten kann diese Arbeitszeit vorübergehend höher sein, jedoch wird meist ein Freizeitausgleich oder eine zusätzliche Vergütung dafür gewährt.

Als Chemieingenieur kannst Du auch in Teilzeit arbeiten. Dabei teilen sich oft mehrere Ingenieure die Verantwortung für einen Produktionsbereich, was Dir ermöglicht, Beruf und Freizeit besser zu vereinbaren. Die Work-Life-Balance ist im Allgemeinen ausgeglichen, aber bei großen Projekten können zeitweise Überstunden notwendig sein.

Spezialisierungen für Chemieingenieure

Als Chemieingenieur kannst Du Dich auf eine Vielzahl von Fachbereichen und Branchen spezialisieren. Diese Spezialisierungen ermöglichen es Dir, gezielt in bestimmten Industrien oder Forschungsbereichen zu arbeiten und Deine Expertise dort einzubringen. Die folgenden Abschnitte beschreiben wichtige Spezialisierungen im Chemieingenieurwesen genauer.

Chemieingenieur in der Prozessentwicklung und -durchführung

Als Chemieingenieur mit einer Spezialisierung auf Prozessentwicklung und -durchführung optimierst Du industrielle Produktionsprozesse. Dein Hauptziel ist es, die Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu steigern, während die Qualität des Endprodukts sichergestellt wird. Du analysierst bestehende Prozesse, führst Simulationen durch und entwickelst neue Verfahren, um Produktionsabläufe zu verbessern.

Chemieingenieur in der Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement

Wenn Du Dich auf Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement fokussierst, sorgst Du dafür, dass Produktionsprozesse und Endprodukte den höchsten Qualitätsstandards entsprechen. Du entwickelst und implementierst Qualitätskontrollverfahren, überwachst Produktionsprozesse und stellst sicher, dass alle Vorgaben und Spezifikationen eingehalten werden. Diese Spezialisierung ist in stark regulierten Branchen wie der Pharmaindustrie besonders wichtig.

Chemieingenieur in der Produktentwicklung

In der Produktentwicklung nutzt Du Deine chemisch-technischen Kenntnisse, um neue Produkte zu entwickeln oder bestehende Produkte zu verbessern. Du arbeitest interdisziplinär und kannst in unterschiedlichen Industrien tätig sein, von der Kosmetik bis hin zur Automobilbranche. Dein Fokus liegt darauf, innovative und marktfähige Lösungen zu schaffen.

Chemieingenieur in der Elektrochemie

Als Chemieingenieur in der Elektrochemie untersuchst Du die Wechselwirkungen zwischen chemischen und elektrischen Prozessen. Du arbeitest beispielsweise an der Optimierung von Batterien, Brennstoffzellen oder Elektrolyseverfahren. Diese Spezialisierung ist besonders in der Energiebranche und der Entwicklung von nachhaltigen Technologien von Bedeutung.

Chemischer Ingenieur in Labor

Chemieingenieur in der Verfahrenstechnik

In der Verfahrenstechnik bist Du für die Entwicklung und Optimierung von Prozessen zur Umwandlung von Rohstoffen in Endprodukte zuständig. Du arbeitest in der Chemie-, Lebensmittel- oder Pharmaindustrie und konzentrierst Dich darauf, Prozesse effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Dein Wissen über chemische Reaktionen und physikalische Prozesse hilft Dir, industrielle Verfahren zu verbessern.

Chemieingenieur in der Reaktorenentwicklung

Als Spezialist für Reaktorenentwicklung beschäftigst Du Dich mit der Konstruktion, Entwicklung und Sicherheit von Reaktoren, insbesondere Kernreaktoren. Du arbeitest in der Energiewirtschaft oder in Forschungsanlagen, die sich mit der Nutzung von Kernenergie befassen. Deine Aufgaben umfassen die Planung, Überwachung und Optimierung von Reaktorsystemen.

Chemieingenieur in der Bioverfahrenstechnik

In der Bioverfahrenstechnik entwickelst und optimierst Du biotechnologische Verfahren, bei denen natürliche Materialien wie Enzyme oder Mikroorganismen genutzt werden, um Produkte herzustellen. Diese Spezialisierung ist besonders in der Pharma-, Agrar- und Lebensmittelindustrie gefragt. Du arbeitest daran, biologische Prozesse für industrielle Anwendungen nutzbar zu machen.

Chemieingenieur in der Katalysatorenentwicklung

Als Experte für Katalysatorenentwicklung entwickelst Du neue Katalysatoren, die chemische Reaktionen beschleunigen oder effizienter gestalten. Du arbeitest mit Materialien wie Platin oder Rhodium und optimierst industrielle Prozesse in der Chemie- und Petrochemieindustrie. Dein Ziel ist es, die Produktivität zu steigern und gleichzeitig den Energieverbrauch zu senken.

Chemieingenieur in der Lebensmitteltechnik

In der Lebensmitteltechnik entwickelst Du Prozesse, um Lebensmittel länger haltbar, sicherer und qualitativ hochwertiger zu machen. Du beschäftigst Dich mit der Frage, wie Produkte wie Joghurt über einen längeren Zeitraum frisch bleiben oder wie Lebensmittelverpackungen verbessert werden können. Diese Spezialisierung ist in der Lebensmittelproduktion und -verarbeitung von großer Bedeutung.

Chemieingenieur in der Werkstofftechnik

Als Chemieingenieur in der Werkstofftechnik arbeitest Du an der Entwicklung und Herstellung neuer Materialien wie Kunststoffe, Metalle oder Verbundwerkstoffe. Diese Werkstoffe werden in verschiedenen Industrien weiterverwendet, beispielsweise in der Automobilindustrie, der Luftfahrt oder der Bauindustrie. Dein Ziel ist es, Materialien mit spezifischen Eigenschaften wie Festigkeit, Leichtigkeit oder Beständigkeit zu entwickeln.

Chemieingenieur in der Lackchemie

In der Lackchemie spezialisierst Du Dich auf die Entwicklung von Lacken mit speziellen Eigenschaften wie Wasserbeständigkeit, Hitzeschutz oder Kratzfestigkeit. Du arbeitest insbesondere in der Automobilindustrie, aber auch in anderen Bereichen, in denen Schutz- und Dekorschichten benötigt werden. Deine Aufgabe ist es, innovative Lacke zu entwickeln, die den Anforderungen moderner Industrien entsprechen.

Chemieingenieur in der Lebensmittelindustrie

Weitere Spezialisierungen: Experimentalphysik, Molekularbiologie, Chemietechnik, Wärmetransportphänomene oder Dienstleister

Je nach Hochschule kannst Du Dich in weiteren Bereichen spezialisieren, darunter Experimentalphysik, Molekularbiologie, Chemietechnik oder die Erforschung von Wärmetransportphänomenen. Diese Spezialisierungen eröffnen Dir zusätzliche Karrierewege in der Forschung und Entwicklung.

Diese Spezialisierungen bieten Chemieingenieuren die Möglichkeit, sich in einem breiten Spektrum von Industrien und Forschungsbereichen zu profilieren. Jede Spezialisierung eröffnet Dir spezifische Karrierewege und erlaubt es Dir, Dein Wissen gezielt einzusetzen, um innovative Lösungen in der Chemie und verwandten Disziplinen zu entwickeln.

Als Chemieingenieur kannst Du außerdem als Dienstleister tätig sein und Unternehmen bei der Auswahl von Produktionsanlagen, der Optimierung von Prozessen oder in Fragen des Umweltschutzes beraten.

Gehalt vom Chemieingenieuren

Als Chemieingenieur verdienst Du in den meisten Fällen überdurchschnittlich gut. Bereits als Berufseinsteiger liegt Dein Gehalt deutlich über dem von Ingenieuren in anderen Fachbereichen. Durchschnittlich beträgt Dein Einstiegsgehalt als Chemieingenieur etwa 53.530 € brutto im Jahr. Das monatliche Einstiegsgehalt kann im Schnitt bei 3.200 € liegen und bis zu 3.800 € brutto reichen. Mit einigen Jahren Berufserfahrung steigt Dein Gehalt auf 3.600 € bis 5.500 € brutto monatlich.

Die Höhe Deines Gehalts hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Branche, der Größe des Unternehmens und Deinem Bildungsgrad. In der Pharma- oder Fahrzeugindustrie kannst Du mit einem besonders hohen Gehalt rechnen. Hier liegt das Einstiegsgehalt bei etwa 4.400 € brutto im Monat. Mit rund 10 Jahren Berufserfahrung kannst Du bis zu 5.800 € brutto monatlich verdienen.

Große Unternehmen zahlen häufig nach Tarifvertrag, wo das Gehalt zwischen 5.071 € und 6.021 € brutto im Monat liegen kann. In kleinen oder mittelständischen Unternehmen, die nicht an Tarifverträge gebunden sind, kann Dein Gehalt auch niedriger ausfallen. Bei besonders verantwortungsvollen Positionen ist jedoch ein Gehalt oberhalb der tariflichen Vergütung möglich.

Der Nettoverdienst ist von persönlichen Faktoren wie Steuerklasse und Familienstand abhängig. Beispielsweise erhält ein alleinstehender Chemieingenieur mit einem Bruttoverdienst von 5.000 € in Baden-Württemberg etwa 3.000 € netto. Ein verheirateter Chemieingenieur mit zwei Kindern kann bei demselben Bruttoverdienst ungefähr 3.500 € netto erwarten.

Chemieingenieur koordiniert Baustelle als Projektingenieur

Ausbildung – Wie wird man Chemieingenieur?

Beliebte Studiengänge

Wenn Du Dich für das Chemieingenieurwesen interessierst, hast Du die Wahl zwischen verschiedenen beliebten Studiengängen in Deutschland. Chemieingenieur ist ein anspruchsvolles und vielseitiges Feld, und die Studienangebote unterscheiden sich je nach Hochschule in ihrer Ausrichtung und Tiefe.

Hier sind einige der beliebtesten Studiengänge für Chemieingenieure:

  • Uni Stuttgart: Hier kannst Du das Chemieingenieurwesen in einem 6-semestrigen Studiengang studieren. Dieser Studiengang wird zu 100% weiterempfohlen und gilt als besonders praxisnah und innovativ.
  • Hochschule Esslingen: An der Hochschule Esslingen dauert das Studium 7 Semester und erfreut sich ebenfalls einer 100%igen Weiterempfehlungsrate. Die Hochschule ist bekannt für ihre enge Verbindung zur Industrie und bietet viele praktische Einblicke.
  • TU Dortmund: Die Technische Universität Dortmund bietet einen 7-semestrigen Studiengang im Chemieingenieurwesen an, der eine Weiterempfehlungsrate von 90% hat. Hier wird ein starker Fokus auf Forschung und Technologie gelegt, was Dir tiefe Einblicke in die wissenschaftlichen Grundlagen verschafft.
  • Karlsruher Institut für Technologie (KIT): Das KIT bietet sowohl einen 6-semestrigen Bachelor- als auch einen 4-semestrigen Masterstudiengang im Chemieingenieurwesen an. Der Bachelor hat eine Weiterempfehlungsrate von 89%, während der Masterstudiengang mit 96% sehr hoch bewertet wird. Das KIT ist eine der renommiertesten technischen Hochschulen in Deutschland und bekannt für seine starke Forschungsausrichtung.

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?

Für ein Studium im Bereich Chemieingenieurwesen musst Du bestimmte Voraussetzungen erfüllen:

  1. Schulische Qualifikation: Du benötigst die Allgemeine Hochschulreife (Abitur) oder die Fachgebundene Hochschulreife. An Fachhochschulen genügt in der Regel auch die Fachhochschulreife.
  2. Numerus Clausus (NC): Einige Universitäten und Fachhochschulen beschränken den Zugang durch einen Numerus Clausus (NC). Das bedeutet, dass Deine Abiturnote entscheidend sein kann, um einen Studienplatz zu erhalten, wenn mehr Bewerber als Studienplätze vorhanden sind.
  3. Weitere Auswahlkriterien: Zusätzlich zur Abiturnote können weitere Faktoren berücksichtigt werden, wie zum Beispiel praktische Erfahrungen, Auszeichnungen, soziales oder politisches Engagement und sportliche Aktivitäten. Diese können Dir helfen, Deine Chancen auf einen Studienplatz zu erhöhen.
  4. Naturwissenschaftliches Verständnis: Ein starkes Verständnis für naturwissenschaftliche Zusammenhänge, insbesondere in Chemie, ist unerlässlich. Auch fundierte Kenntnisse in Physik sind wichtig.
  5. Mathematische Fähigkeiten: Ein ausgeprägtes Interesse und Verständnis für Mathematik und Rechenvorgänge sind entscheidend, da diese in vielen Bereichen des Chemieingenieurwesens eine zentrale Rolle spielen.
  6. Räumliches Denken: Du solltest in der Lage sein, räumlich zu denken, da dies für die Planung und Konstruktion von Anlagen wichtig ist.
  7. Englischkenntnisse: Gute Englischkenntnisse sind vorteilhaft, da viele Fachtexte in Englisch verfasst sind und Du möglicherweise in einem internationalen Umfeld arbeitest.

Diese Voraussetzungen sind essenziell, um erfolgreich ein Studium im Chemieingenieurwesen zu absolvieren.

Welche Fähigkeiten muss ich mitbringen?

Um ein Chemieingenieur zu werden, musst Du eine Reihe von spezifischen Fähigkeiten mitbringen, die Dich in diesem anspruchsvollen Beruf erfolgreich machen.

  • Naturwissenschaftliches Verständnis und Technikaffinität: Ein ausgeprägtes Verständnis für Naturwissenschaften, insbesondere Chemie, Mathematik und Physik, ist essenziell. Mathematische und physikalische Modelle sowie die Fähigkeit, komplexe chemische Prozesse zu verstehen und anzuwenden, sind Grundvoraussetzungen.
  • Analytische Fähigkeiten und Problemlösungskompetenz: Als Chemieingenieur bist Du häufig mit komplexen Fragestellungen konfrontiert. Du musst in der Lage sein, analytisch zu denken und kreative Lösungen zu entwickeln. Abstraktes Denken und eine hohe Problemlösungskompetenz sind hierbei unerlässlich.
  • Experimentierfreude und praktisches Arbeiten: Du solltest Spaß daran haben, neue Dinge auszuprobieren und praktisch zu arbeiten. Chemieingenieure arbeiten häufig in Laboren und technischen Anlagen, daher ist ein praktisches Verständnis und die Bereitschaft, innovative Ansätze zu testen, wichtig.
  • Kommunikations- und Teamfähigkeit: In diesem Beruf wirst Du oft in Teams arbeiten und Projekte leiten. Gute Kommunikationsfähigkeiten und Teamarbeit sind daher unverzichtbar. Außerdem solltest Du über Führungstalent und Organisationstalent verfügen, da Du in leitenden Positionen oft Verantwortung für Teams und Projekte trägst.
  • Englischkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen: Die Chemieindustrie ist international ausgerichtet. Gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift sind daher wichtig, um mit internationalen Kollegen und Partnern effektiv zu kommunizieren. Interkulturelle Kompetenz erleichtert Dir zudem die Zusammenarbeit in globalen Teams.
  • Gewissenhaftigkeit und Verantwortungsbewusstsein: Sorgfältiges und verantwortungsbewusstes Arbeiten ist im Chemieingenieurwesen von großer Bedeutung. Du wirst oft in Bereichen arbeiten, in denen Präzision entscheidend ist, zum Beispiel bei der Planung und Konstruktion von Anlagen.
  • Belastbarkeit und Disziplin: Der Beruf eines Chemieingenieurs erfordert Disziplin und Belastbarkeit, besonders bei der Bearbeitung anspruchsvoller Projekte und in stressigen Phasen, in denen Fristen eingehalten werden müssen.
  • EDV-Kenntnisse: Grundlegende EDV-Kenntnisse erleichtern Dir den Einstieg, da viele Prozesse im Ingenieurwesen digital gesteuert und überwacht werden.
  • Ergebnisorientierter Arbeitsstil: Du solltest einen starken Fokus auf Ergebnisse haben und in der Lage sein, Projekte effizient und zielorientiert zu bearbeiten, auch wenn Rückschläge auftreten.

Mit diesen Fähigkeiten bist Du bestens ausgerüstet, um im Chemieingenieurwesen erfolgreich zu sein.

Chemieingenieur in einer verfahrenstechnischen Anlage

Studieninhalte, Ablauf und Abschluss im Chemieingenieurwesen 

Wenn Du Dich für das Studium des Chemieingenieurwesens entscheidest, erwarten Dich spannende und herausfordernde Inhalte, ein klar strukturierter Studienablauf und vielfältige Abschlüsse.

Welche Studieninhalte erwarten mich?

Im Chemieingenieurwesen Studium kombinierst Du Naturwissenschaften mit Ingenieurwissenschaften. Du lernst, wie chemische Prozesse genutzt werden, um alltägliche Produkte wie Treibstoff, Lebensmittel, Medikamente und Kosmetika herzustellen. Ein zentraler Aspekt ist die umwelt- und ressourcenschonende Umwandlung natürlicher Rohstoffe in Industrieprodukte.

Die Studieninhalte setzen sich aus mehreren Disziplinen zusammen:

  • Chemie
  • Mathematik
  • Physik
  • Verfahrenstechnik
  • Werkstofftechnik
  • Biologie
  • Elektro- und Informationstechnik
  • Maschinenbau

Im Grundstudium erwirbst Du die mathematisch-naturwissenschaftlichen und technischen Grundlagen, die Du durch Laborpraktika vertiefst. Zu den Lehrveranstaltungen gehören Vorlesungen, Übungen und chemische Praktika. Die Studieninhalte decken Themen wie Anorganische und Organische Chemie, Thermodynamik, Strömungslehre, Automatisierungstechnik und Chemikalienrecht ab.

Wie sieht der Ablauf aus?

Das Bachelorstudium im Chemieingenieurwesen dauert in der Regel 6 bis 8 Semester. An vielen Hochschulen kannst Du das Studium nur zum Wintersemester beginnen. Während des Studiums sammelst Du theoretische und praktische Erfahrungen. Die theoretischen Grundlagen erarbeitest Du in Vorlesungen, die meist mit Klausuren abgeschlossen werden. Die praktische Anwendung der erlernten Inhalte erfolgt in intensiven Laborpraktika, die viel Zeit in Anspruch nehmen.

Zusätzlich zu den regulären Kursen erstellst Du Leistungsnachweise, wie Abschlussberichte oder Protokolle. Viele Hochschulen verlangen ein Betriebspraktikum, in dem Du erste Berufserfahrungen sammeln und Kontakte knüpfen kannst. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, ein Auslandssemester zu absolvieren, um internationale Erfahrungen zu sammeln.

Ein duales Studium im Chemieingenieurwesen bietet Dir eine Kombination aus Studium und praktischer Ausbildung im Betrieb. In diesem Modell teilt sich Deine Woche in Studientage und Arbeitstage auf. Nach 7 bis 8 Semestern hast Du neben einem akademischen Abschluss auch wertvolle Praxiserfahrung gesammelt, die Deinen Berufseinstieg erleichtert.

Welche Abschluss erhalte ich?

Das Studium schließt Du entweder mit dem Bachelor of Science (B.Sc.) oder dem Bachelor of Engineering (B.Eng.) ab. Der Abschluss hängt von der Ausrichtung der Hochschule ab. Universitäten verleihen in der Regel den Bachelor of Science, da dort der Forschungsschwerpunkt liegt, während Fachhochschulen den Bachelor of Engineering vergeben, der stärker praxisorientiert ist.

Für eine erfolgreiche Karriere im Chemieingenieurwesen empfiehlt es sich, nach dem Bachelor einen Masterabschluss zu erwerben. Das Masterstudium dauert in der Regel 2 bis 4 Semester und ermöglicht eine Spezialisierung auf bestimmte Gebiete des Chemieingenieurwesens. Ein Masterabschluss eröffnet Dir bessere berufliche Perspektiven und ist häufig Voraussetzung für Führungspositionen in der Industrie.

Wenn Du Dich für eine praktische und interdisziplinäre Ausbildung interessierst und eine Leidenschaft für Naturwissenschaften und Technik mitbringst, ist das Chemieingenieurwesen Studium genau das Richtige für Dich.

Weiterbildung als Chemieingenieur

Nach dem Abschluss des Studiums stehen Dir verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten offen:

  • Masterstudium: Vertiefung in speziellen Fachgebieten wie Umwelttechnik, Verfahrenstechnik oder Chemietechnik.
  • Promotion: Für eine wissenschaftliche Karriere oder Führungspositionen in der Industrie. Eine Promotion verbessert die Chancen auf verantwortungsvolle Positionen erheblich.
  • Habilitation: Für eine akademische Karriere an Hochschulen.
  • Beratender Ingenieur: Mitgliedschaft in einer Länderingenieurkammer, Voraussetzung ist mehrjährige Berufserfahrung.
  • Berufliche Fortbildung: Regelmäßige Teilnahme an Seminaren und Workshops, um auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben.
Chemieingenieur in einer Phamaanlage

FAQ – Unsere Ingenieure klären auf

Was macht ein Chemieingenieur?

Ein Chemieingenieur entwickelt, optimiert und überwacht Prozesse zur Herstellung von Chemikalien, Materialien und Energie. Dabei kombinierst Du Kenntnisse der Chemie mit ingenieurtechnischen Prinzipien. Typische Aufgaben sind die Planung und Verbesserung von Produktionsanlagen, die Forschung und Entwicklung neuer Verfahren sowie die Einhaltung von Umwelt- und Sicherheitsstandards. Du arbeitest oft in Industrien wie Petrochemie, Pharmazie, Lebensmittelproduktion oder Umweltschutz.

Wie viel verdient ein Chemieingenieur?

Das Gehalt eines Chemieingenieurs variiert je nach Berufserfahrung, Branche und Standort. Einsteiger verdienen in Deutschland durchschnittlich zwischen 45.000 und 55.000 Euro brutto jährlich. Mit wachsender Erfahrung kann das Gehalt auf über 70.000 Euro ansteigen. In leitenden Positionen sind auch Gehälter über 100.000 Euro möglich. Dein Verdienst hängt stark von Deinem Einsatzgebiet und der Größe des Unternehmens ab.

Wie wird man Chemieingenieur?

Um Chemieingenieur zu werden, benötigst Du ein abgeschlossenes Studium im Chemieingenieurwesen oder einer verwandten Fachrichtung. Das Studium dauert in der Regel 6 bis 7 Semester für den Bachelor und weitere 3 bis 4 Semester für den Master. Inhalte des Studiums sind unter anderem Chemie, Physik, Mathematik, Thermodynamik und Verfahrenstechnik. Praktika in der Industrie sind oft Teil des Studiums und bereiten Dich auf die berufliche Praxis vor. Nach dem Studium kannst Du direkt in die Industrie einsteigen oder Dich weiter spezialisieren.

Wie viele Chemieingenieure gibt es?

In Deutschland gibt es etwa 50.000 bis 60.000 berufstätige Chemieingenieure. Diese Zahl kann je nach Quelle und Definition variieren. Chemieingenieurwesen ist eine gefragte Disziplin, insbesondere in Branchen wie Chemie, Pharmazie, Umwelttechnik und Energiewirtschaft. Die Nachfrage nach qualifizierten Chemieingenieuren bleibt weiterhin hoch.

Werde ein Teil unseres Teams!

Im konstruktiven Anlagenbau stehen wir für Innovation, Qualität und Teamarbeit. Um unsere ambitionierten Ziele zu erreichen, freuen wir uns über motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihre Fähigkeiten und ihr Wissen in einem familiären Umfeld einbringen möchten.